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Neuer HVO Kraftstoff – Die Zukunft des Dieselantriebs?

  • Autorenbild: Heigl Group Solutions
    Heigl Group Solutions
  • 17. Feb.
  • 4 Min. Lesezeit



HVO Kraftstoff der getankt wird in ein Fahrzeug

Der Umstieg auf alternative, nachhaltige Kraftstoffe ist in Zeiten steigender Umweltauflagen und wachsender ökologischer Verantwortung ein zentrales Thema in der Automobilbranche. Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) hat sich dabei als vielversprechende Alternative zu herkömmlichem fossilem Diesel etabliert. Mit seiner verbesserten Verbrennungseigenschaft und einem nachhaltigeren Herstellungsprozess bietet der neue HVO Kraftstoff nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch technische Innovationen, die für zahlreiche Fahrzeuge interessant sind. Im Folgenden beleuchten wir, was HVO ausmacht, welche Vorteile der neue Kraftstoff bietet und welche Fahrzeuge ihn tanken dürfen.


1. Was ist HVO Kraftstoff?


Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) ist ein erneuerbarer Diesel, der aus pflanzlichen Ölen, tierischen Fetten oder auch aus Abfall- und Reststoffen hergestellt wird. Anders als herkömmlicher Biodiesel, der über die Transesterifikation (FAME) produziert wird, erfolgt bei HVO die Hydrierung der Rohstoffe. Dabei werden die Sauerstoffatome entfernt und die Fettsäuren in reine, gesättigte Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Das Ergebnis ist ein Kraftstoff, der chemisch nahezu identisch mit fossilem Diesel ist – ein sogenannter „Drop-In-Kraftstoff“.


Vorteile des HVO Kraftstoffs:


  • Hohe Cetanzahl: Führt zu einer sauberen Verbrennung und geringeren Emissionen.

  • Verbesserte Lagerstabilität: HVO oxidiert nicht so schnell wie herkömmlicher Biodiesel.

  • Vollständige Kompatibilität (in vielen Fällen): Da HVO dieseltechnisch nahezu identisch ist, können moderne Dieselaggregate oftmals ohne Umbau auf diesen Kraftstoff umgestellt werden.

  • Nachhaltigkeit: Bei der Produktion von HVO werden häufig erneuerbare oder recycelte Rohstoffe verwendet, was den CO₂-Fußabdruck reduziert.


2. Herstellungsprozess und Nachhaltigkeitsaspekte


Der Herstellungsprozess von HVO basiert auf der Hydrierung der Ausgangsrohstoffe. Hierbei werden die Rohstoffe unter hohem Druck und in Anwesenheit von Wasserstoff sowie einem Katalysator verarbeitet. Dieser Prozess hat mehrere Vorteile:

  • Reduktion von Verunreinigungen: Durch das Entfernen von Sauerstoff und anderen unerwünschten Bestandteilen entstehen Kraftstoffe, die weniger Ablagerungen im Motor hinterlassen.

  • Optimierte Verbrennungseigenschaften: Die hohe Cetanzahl und der niedrige Aromatenanteil verbessern die Verbrennung und reduzieren Ruß- sowie NOₓ-Emissionen.

  • Flexibilität in der Rohstoffwahl: Der Einsatz von Abfallölen und Reststoffen verhindert Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion und ermöglicht einen ressourcenschonenden Kreislauf.


Durch diese Herstellungsverfahren ist HVO nicht nur eine technisch hochwertige Alternative, sondern auch ein zentraler Baustein zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen in der Mobilitätsbranche.


3. Technische Vorteile des neuen HVO Kraftstoffs


Der „neue“ HVO Kraftstoff profitiert von kontinuierlichen Weiterentwicklungen in der Produktionstechnik und Qualitätsoptimierung. Zu den herausragenden Merkmalen gehören:


  • Optimiertes Kälteverhalten: Moderne HVO-Formulierungen werden mit Additiven versehen, die den Fließpunkt verbessern. Dies ist insbesondere in kälteren Regionen von Vorteil.

  • Verbesserte Schmiereigenschaften: Die rein paraffinhaltige Zusammensetzung trägt zu einer geringeren Ablagerungsbildung und einem reduzierten Verschleiß der Motorkomponenten bei.

  • Höhere Umweltverträglichkeit: Durch den nahezu vollständigen Verzicht auf aromatische Bestandteile reduziert sich die Emission von Schadstoffen erheblich.

  • Drop-In-Fähigkeit: Fahrzeuge, die für EN 590 konformen Diesel ausgelegt sind, können in vielen Fällen ohne Umbauten auf HVO umgestellt werden. Dennoch ist es ratsam, die Herstellerangaben zu beachten, um die Garantiebedingungen nicht zu gefährden.


4. Welche Fahrzeuge dürfen HVO Kraftstoff tanken?


Da HVO dieseltechnisch nahezu identisch mit fossilem Diesel ist, können viele moderne Dieselaggregate – von PKW über LKW bis hin zu Bussen – diesen Kraftstoff verwenden. Allerdings gibt es je nach Hersteller spezifische Richtlinien und Zulassungen. Im Folgenden findest Du eine beispielhafte Übersicht über Fahrzeuggruppen, die in der Regel für HVO freigegeben sind:


4.1. Personenkraftwagen (PKW)


Viele moderne Diesel-Pkw sind aufgrund ihrer Konstruktion und der Einhaltung der EN 590-Normen grundsätzlich HVO-kompatibel. Beispiele sind:


  • Volkswagen: Modelle wie Golf TDI, Passat TDI, Tiguan TDI und andere Dieselvarianten.

  • Audi: A3, A4, A6 und weitere Modelle, die mit TDI-Motoren ausgestattet sind.

  • BMW: Dieselvarianten der 3er- und 5er-Reihe, oft ohne Einschränkungen im Betrieb.

  • Mercedes-Benz: C-Klasse Diesel sowie weitere Modelle mit moderner Dieseltechnologie.

  • Opel, Ford und weitere Hersteller: Auch hier werden viele Dieselmodelle bereits erfolgreich mit HVO betrieben.


Hinweis: Auch wenn viele Fahrzeuge prinzipiell HVO-kompatibel sind, empfehlen Hersteller oftmals, vor der Umstellung die Betriebsanleitung zu konsultieren. Änderungen in den Kraftstoffzusammensetzungen können Auswirkungen auf Garantie und Betriebssicherheit haben.


4.2. Nutzfahrzeuge und LKW


Im gewerblichen Bereich werden zunehmend auch LKW und Busse mit HVO betrieben:

  • Schwere LKW: Modelle von Herstellern wie MAN, Scania, Mercedes-Benz (Actros) und Iveco.

  • Busse: Viele moderne Dieselbusse, beispielsweise von Mercedes-Benz (Citaro) oder anderen europäischen Herstellern, können HVO verwenden.

  • Spezialfahrzeuge: Auch in landwirtschaftlichen und kommunalen Einsatzbereichen finden sich bereits erste Anwendungen.


4.3. Zusammenfassende Checkliste zur Fahrzeugkompatibilität


  • Motorenbaujahr: Neuere Modelle erfüllen in der Regel die EN 590-Norm, was die Nutzung von HVO erleichtert.

  • Herstellerfreigaben: Prüfe die Betriebsanleitung oder wende Dich an den Fahrzeughersteller.

  • Zulassungen und Garantie: Achte darauf, ob der Einsatz von HVO den Garantiebedingungen entspricht.


Wichtig: Obwohl HVO als „Drop-In-Kraftstoff“ konzipiert ist, sollten Fahrzeughalter immer Rücksprache mit dem Hersteller halten – insbesondere, wenn es um ältere Fahrzeuge oder spezielle Einsatzzwecke geht.


5. Häufig gestellte Fragen (FAQ)


F: Was unterscheidet HVO von herkömmlichem Biodiesel (FAME)?A: Während Biodiesel (FAME) durch Transesterifikation hergestellt wird und einen höheren Gehalt an Esterbindungen besitzt, entsteht HVO durch Hydrierung, was zu einem nahezu reinen paraffinhaltigen Kraftstoff führt. Dadurch bietet HVO eine höhere Cetanzahl, bessere Lagerstabilität und oft eine sauberere Verbrennung.


F: Kann ich meinen Diesel-Pkw zu 100 % mit HVO betreiben?A: Viele moderne Dieselaggregate sind als Drop-In-Lösung für 100 % HVO ausgelegt. Dennoch raten Hersteller und Experten dazu, vor der Umstellung die Betriebsanleitung zu konsultieren, da sich Garantiebedingungen und spezifische technische Anforderungen je nach Modell unterscheiden können.


F: Wie nachhaltig ist HVO tatsächlich?A: Die Nachhaltigkeit von HVO hängt stark von der Rohstoffwahl ab. Werden Abfallprodukte und Reststoffe verwendet, ist HVO eine deutlich umweltfreundlichere Alternative zu fossilem Diesel, da der CO₂-Fußabdruck deutlich reduziert wird. Entscheidend ist jedoch, dass die gesamte Lieferkette ökologischen Standards entspricht.


F: Wo kann ich HVO Kraftstoff tanken?A: Die Verfügbarkeit von HVO steigt kontinuierlich. Neben spezialisierten Tankstellen finden sich HVO-Angebote auch bei immer mehr herkömmlichen Tankstellenketten – oft in Kooperation mit regionalen Anbietern. Für aktuelle Informationen lohnt sich ein Blick in regionale Tankstellenverzeichnisse oder direkt bei Anbietern.


6. Schlussfolgerung


Der neue HVO Kraftstoff bietet eine vielversprechende Option für alle, die eine nachhaltige Alternative zu fossilem Diesel suchen, ohne auf die Leistungsfähigkeit moderner Dieselmotoren verzichten zu müssen. Dank seiner chemischen Ähnlichkeit zu herkömmlichem Diesel und der damit verbundenen Drop-In-Fähigkeit können viele moderne Fahrzeuge – von PKW über LKW bis hin zu Bussen – ohne größere technische Anpassungen von den Vorteilen profitieren. Dennoch ist es ratsam, sich im Vorfeld genau über die spezifischen Herstellerfreigaben zu informieren, um eventuelle Garantiefragen zu klären.

Autoservice Biersack unterstützt Dich dabei, stets den Überblick über moderne Technologien und nachhaltige Lösungen zu behalten – sei es bei der Fahrzeugwartung oder beim Einsatz zukunftsweisender Kraftstoffe wie HVO.


 
 
 

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